Social Media Guidelines für Physiotherapeuten

Der „Verhaltensknigge“ für Soziale Netzwerke. Für selbstständige Physiotherapeuten und Inhaber von Physiotherapiepraxen mit einem Unternehmensprofil bei Facebook & Co.

Ja, es gibt Regeln. Die gibt es überall. Manche basieren auf einem schlichten „Wenn-Dann-Prinzip, andere sind festgeschrieben und strikt einzuhalten. Und dann gibt es da noch die ethischen Regeln, das sind die unausgesprochenen, irgendwie im Raum schwebenden aber dennoch selbstverständlichen Verhaltenserwartungen, die man von sich auf andere schließt. Doch wie verhält man sich im Netz, im großen World Wide Web? Was sollte jeder Nutzer von Facebook & Co. unbedingt beachten, um positiv aufzufallen und seine Kommunikation nicht kontraproduktiv zu gestalten? Eines sollte jedem bewusst sein, der in sozialen Netzwerken aktiv ist: das Internet vergisst nie!

10 Regeln, die Du bei Deiner Social Media Kommunikation unbedingt beachten solltest:

1. Verantwortung

Du bist für das, was Du in sozialen Netzwerken tust und veröffentlichst, verantwortlich. Bitte gehe bewusst mit dieser Verantwortung um.

2. Persönlichkeit

Wenn Du Dich ohne einen beruflichen Hintergrund in sozialen Medien zu einem Thema äußerst, mache bitte deutlich, dass Du hier Deine persönliche Meinung vertrittst und nicht für Dein Unternehmen bzw. Deine Praxis sprichst. Verwende daher immer die Formulierung „ich“ statt „wir“.

3. Transparenz

Es ist Dein persönlicher Beitrag, der in den sozialen Medien zählt. Daher bekenne Dich auch bitte immer mit Deinem Klarnamen dazu. Spitznamen, so genannten Nicknames, begegnet man zwar immer wieder, für den Leser und auch Dich selbst ist es aber hilfreicher und angenehmer, über die Identität des Verfassers Klarheit zu haben.
Politische Äußerungen sollten nur als Privatperson erfolgen. Bei politischen Äußerungen ist darauf zu achten, dass keine berufliche E-Mail-Adresse verwendet wird.

4. Mehrwert

Auch in Social Media wird viel redundantes und nutzloses Wissen produziert und reproduziert. Frage Dich also am besten vor jedem eigenen Beitrag, ob er dem Leser wirklich einen Mehrwert bietet. Falls nicht, sei bitte so höflich und verschone ihn damit.

5. Rechtliche Rahmenbedingungen

Mache Dir bewusst, dass Du mit der Nutzung von sozialen Netzwerken keinen rechtsfreien Raum betrittst – Du unterliegst hier ebenso den Gesetzen und Verträgen, zu denen Du dich bekannt hast, wie wenn Du an deinem Schreibtisch sitzt, im Zug oder in der Kneipe. Davor schützt Dich auch kein Nickname. Auch haben viele Netzwerke eigene Nutzungsbedingungen; mit deren Anerkennung bei der Registrierung werden diese verbindlich.

6. Respektvoller Umgang

Jeder sollte die Regeln des Anstands in sozialen Medien befolgen und sich gegenüber anderen bspw. an Diskussionen beteiligten Personen respektvoll verhalten. Über die Regeln von Communities oder anderen sozialen Plattformen, in denen Du aktiv bist, solltest Du dich informieren und diese einhalten.

7. Urheberrecht

Ein wichtiger Punkt betrifft das Urheberrecht: Soziale Netzwerke verleiten nicht selten dazu, Inhalte von anderen einfach zu kopieren. Das ist nach dem Urheberrecht nicht erlaubt. Kopiere also in deinen Beiträgen kein Material von anderen und gebe es nicht als dein eigenes aus. Wenn Du auf fremde Inhalte verweist, nutze Links. Vermeide auch lange Zitate. Lade nur Bilder oder Videos ins Internet hoch, wenn Du die nötigen Rechte besitzt, weil Du zum Beispiel über die Zustimmung der Fotografen oder des Filmemachers und auch der abgebildeten Personen verfügst.

8. Privatsphäre und Sicherheit

Eine der größten Sorgen der Menschen beim Umgang mit dem Internet im Allgemeinen und den sozialen Medien im Besonderen ist, dass aufgrund von Pannen, krimineller Energie oder schlicht Unwissen persönliche und vertrauliche Daten offen für jedermann sichtbar werden. Ein weiteres Problem können Viren und Hacker sein. Diese Risiken sind jedoch überschaubar, wenn man gewisse Grundsätze beherzigt und etwa die Einstellungen für die Privatsphäre der gängigen Online-Plattformen kennt.

9. Öffentlichkeit

Auch Journalisten und andere Berufsgruppen, die die Öffentlichkeit vertreten, nutzen verstärkt Social Media bei ihren Recherchen. Daher sollte Dein Auftritt immer aktuell und ansprechend sein.

10. Besonnenheit

Denke immer daran, dass Deine Beiträge öffentlich sind – und das unter Umständen sehr lange bleiben. Bewahre also auch in hitzigen Debatten einen kühlen Kopf und lasse dich zu nichts hinreißen. Unterdrücke im Zweifelsfall den Impuls, sich zu äußern, auch wenn Du dich im Recht siehst. Argumentiere immer sachlich, beleidige niemanden, sei respektvoll im Umgang mit Deinen Dialogpartnern.

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